Feuerlöscher

Brände im Haushalt haben sich in den letzten 30 Jahren vervierfacht. Erste Hilfe bietet oft ein Feuerlöscher. Denn nicht nur Schmorbrände in Elektrogeräten, welche die häufigste Brandform im Haushalt darstellen, sondern auch Kleinbrände können sich rasant ausbreiten und zur tödlichen Rauchvergiftung führen. Anders als die allgegenwärtige Vermutung, sterben die meisten Brandopfer nicht aufgrund der Verbrennungen, sondern an den gefährlichen Atemgiften. Diese Rauchgasvergiftung ist in den deutschen Haushalten kontinuierlich angestiegen. Schuld daran sind insbesondere Möbel, die einen hohen Kunststoffanteil haben. Im Falle eines Brandes erzeugen solche Kunststoffe Unmengen an Rauch. Wird der Entstehungsbrand rechtzeitig entdeckt, kann in den meisten Fällen das Feuer schnell mit einem Feuerlöscher gelöscht werden. Grund genug, dass sie einen Feuerlöscher zuhause bereitstehen haben sollten.

Welcher ist der richtige Feuerlöscher?

In erster Linie unterscheidet man Feuerlöscher nach der Art des Löschmittels. Denn die in einem Feuerlöscher verwendeten Löschmittel sind aufgrund ihrer Löschwirkung nur für bestimmte Brände geeignet, welche in Brandklassen eingeteilt sind. Der falsche Einsatz kann zu Gefahren wie explosionsartigen Reaktionen oder einer Brandausbreitung führen. Deshalb ist es wichtig sich beim Kauf eines Feuerlöschers damit vertraut zu machen, welches Löschmittel dieser beinhaltet und für welche Art von Bränden dieser eingesetzt werden kann. Eine kurze Bedienungsanleitung sowie die Brandklassen, für die ein Feuerlöscher geeignet ist, sind auf jedem Feuerlöscher angegeben bzw. mit Piktogrammen dargestellt. Sie werden durch die Buchstaben A, B, C, D und F abgekürzt. Aus der Eignung eines Feuerlöschers für bestimmte Brandklassen leitet sich auch häufig der umgangssprachliche Name ab, so ist beispielsweise ein ABC-Löscher für die Brandklassen A, B und C geeignet. Diese Eignung eines Feuerlöschers  für die verschiedenen Brandklassen, sowie die resultierende Gefahren bei falscher Handhabung lassen sich aus der untenstehenden Tabelle ablesen.

Löschmittel des Feuerlöschers Brandklasse
  A

Feste Stoffe

wie z.B. Holz, Papier

B

Flüssigkeiten

wie z.B. Benzin

C

Gase

wie z.B. Erdgas

D

Metalle

Wie z.B. Magnesium

 

F

Fette

Wie z.B. Öl, Speisefett

Wasser geeignet Einsatz birgt Gefahr der Brandausbreitung ungeeignet Gefahr einer heftigen und u.U.explosionsartigen Reaktion

 

Gefahr der Fettexplosion
Schaum geeignet geeignet ungeeignet Einsatz birgt

Gefahr einer heftigen und u.U. explosionsartigen Reaktion

 

Gefahr der Fettexplosion
BC- Pulver ungeeignet geeignet geeignet ungeeignet ungeeignet
ABC- Pulver geeignet geeignet geeignet ungeeignet ungeeignet
Metallbrandbulver ungeeignet ungeeignet ungeeignet geeignet ungeeignet
Kohlenstoffdioxid CO2 ungeeignet geeignet ungeeignet Einsatz birgt Gefahr einer heftigen und u.U. explosionsartigen Reaktion

 

ungeeignet
Fettbrandlöschmittel geeignet ungeeignet ungeeignet Einsatz birgt Gefahr einer heftigen und u.U. explosionsartigen Reaktion geeignet

Im privaten Haushalt ist in der Regel mit den Brandklassen A, B und F zu rechnen. Entsprechende Schaum-/ Pulverlöscher und Fettbrandlöscher decken die größte Bandbreite an Gefahren ab. Im Zweifelsfall sollten Sie sich von einem Fachhändler beraten lassen.
Funktionsdauer von Feuerlöschern

Die Einsatzdauer von Feuerlöschern wird manchmal unrealistisch hoch geschätzt. Tatsächlich kann man jedoch etwa bei Pulverlöschern nur mit folgenden Zeiten rechnen:

1 und 2 kg Löscher:   ca. 2-4 Sekunden
6 kg Löscher:             ca. 10 Sekunden
12 kg Löscher:           ca. 18 Sekunden
Obwohl Pulverlöscher unter 2 kg Füllmenge eine sehr geringe Wirkung zeigen, werden sie im Handel angeboten. Verwendung finden sie unter anderem auch in Kraftfahrzeugen oder Booten. Wenn Feuerlöscher vorgeschrieben sind, werden nur Modelle mit einer Füllmenge ab 2 kg gefordert. Durch die richtige Anwendung lässt sich der Einsatz des Löschmittels aber gezielt dosieren – etwa durch einzelne kurze Pulverstöße – und so die Einsatzdauer erheblich erhöhen. Weitere Hinweise zur richtigen Handhabung erhalten Sie mit Ihrem Feuerlöscher oder von Ihrem Fachhändler.
Überprüfung

Zur Überprüfung eines Feuerlöschers gibt es in Deutschland die DIN EN 3 und die vom Hersteller erlassenen Prüf- und Füllvorschriften.

Ein Feuerlöscher muss in der Regel vor Ablauf von zwei Jahren auf seine Funktion überprüft werden. Diese Überprüfung stellt nicht nur die ordnungsgemäße Funktion des Feuerlöschers sicher, sondern dient ebenso der Sicherheit des Benutzers. Bei ordnungsgemäßer Überprüfung erhält er eine Prüfplakette, auf der ersichtlich ist, wann er zuletzt überprüft wurde. Ausgelöste Feuerlöscher sind entsprechenden Fachbetrieben zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft zu übergeben.
Tipps für Ihren Haushalt

Lassen Sie sich beim Kauf des Feuerlöschers vom Fachhändler beraten.
Sparen Sie nicht an der falschen Stelle, sondern kaufen Sie ruhig ein größeres Modell.
Ein Rauchmelder hilft Ihnen, Brände frühzeitig zu entdecken.
Machen Sie sich gleich nach dem Kauf mit der Funktionsweise Ihres Feuerlöschers vertraut.
Rufen Sie in jedem Fall die Feuerwehr, auch wenn Sie meinen, das Feuer bereits gelöscht zu haben.
Bringen Sie sich bei zu starker Rauchentwicklung nicht in Gefahr, sondern verlassen Sie das Haus.